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In so vielem steckt ein Stück von uns

Von der Idee auf die große Leinwand

Das Filmtechnikunternehmen ARRI benötigte für sein neues Digitalkamerasystem ALEXA 35 einen technisch besonders ausgefeilten Kontaktsockel für den Imagesensor. EMC entwickelte das komplexe Konnektiv – wir erzählen die Story von der Idee bis zum Einsatz auf den Filmsets dieser Welt.

 

1 – Der Anfang

Alles eine Frage der Bildqualität

2015. Die Auflösung eines Bildes ist ein entscheidender Aspekt geworden. Die Brillanz eines Fotos oder Films, die Schärfe einer Liveübertragung binden Zuschauer, je mehr, desto besser. Und je höher die Quoten, desto satter die Einnahmen. Diese Beweggründe stehen auch hinter der Anforderung des international tätigen Filmtechnikunternehmens ARRI in München. Für die Produktion eines neuen Digitalkamerasystems braucht es einen Kontaktsockel, der den Durchfluss extrem hoher Datenmengen gewährleistet.

Bei der embedded world, einer bedeutenden Elektronik-Messe in Nürnberg, treffen Hersteller ARRI und der potenzielle Lieferant des Sockels, EMC, im Frühjahr 2015 erstmals aufeinander.

 

Es kam von Anfang an darauf an, dass wir verstehen worauf es ankommt, und nicht auf einen besonders günstigen Preis!

 

 

2 – Die Konzeption

Wer kann den Hochleistungssockel bauen?

Weil die zu entwickelnde Fassung nur ein paar Zentimeter groß werden wird, sind die Anforderungen hochkomplex. Der Sockel muss exakt platzierte 847 Kontakte enthalten, über die später Informationen binnen kürzester Zeit fließend übermittelt werden. Eine der vielen Herausforderungen: Einerseits muss der Imagesensor sicher im Sockel stecken – nur so kann er top funktionieren und die hervorragende Bildqualität garantieren –, andererseits muss er mühelos in den Sockel hinein- und wieder herausgebracht werden. Am Ende des Auswahlprozesses entscheidet sich ARRI für EMC. Spannende Jahre beginnen.

Natürlich war es ein Vorteil, dass die Entwicklungspartner in derselben Zeitzone agiert haben. Wir hätten es aber auch als globale Kooperation hingekriegt

 

 

3 – Entwickeln heißt:

Extrameter gehen, geduldig sein, Lösungen finden

Jetzt wird’s ernst. Die Entwicklungsarbeit startet. EMC hat in der Schweiz einen Partner, der das gute Stück produzieren wird. Unzählige Abstimmungsrunden stehen an. In Idstein wird konzipiert, geplant, gezeichnet. In der Schweiz wird gebaut, München gibt Rückmeldung. Und wieder von vorn. Für einen zentralen Baustein, dem Pin, bestehend aus Hülse und Kontaktfeder, gibt es kein Muster, dieser muss sozusagen aus dem Nichts entstehen.

 

Ich glaube, man hat sehr an uns geschätzt, dass wir immer bereit für einen neuen Ansatz waren!

 

 

4 – Der Prototyp

Test, Try, Error, Test

Dann ist der erste Prototyp da. ARRI testet und definiert neue Anforderungen. So müssen beim endgültigen Produkt Kabel zum Sensor geführt werden, die durch den Sockel verlegt werden. Das wiederum beeinflusst die Stabilität des Sockels. Es wird weiterentwickelt, produziert, getestet, verworfen … Neue Probleme tauchen auf: Damit Platinen mit fehlerhaften Sensoren nicht mehr weggeworfen werden, soll der Imagesensor wie ein Stecker gezogen und gesteckt werden. Bei ersten Versuchen lösen sich Steckkontakte. Neue Runde.

Solche Prozess sind immer davon gekennzeichnet, dass man beim Tun lernt. Durststrecken sind normal

 

 

 

5 – Die Produktion und ein Schock

Die Welt ist lahmgelegt

2019. Go! Die endgültige Version ist gefunden. Der Auftrag lautet, höhere Stückzahlen zu produzieren. Die Maschinen laufen, eine ganze Batterie Stecksockel ist reif zum Einbau. Dann lähmt ein Virus die Welt – Covid legt nicht nur Lieferketten lahm, sondern erschüttert die gesamte Filmindustrie. Live-Events finden nicht mehr statt. Rien ne va plus. Filmkameras kommen erst gar nicht, später dann nur noch auf Filmsets mit sehr strikten Hygienemaßnahmen zum Einsatz. Große Enttäuschung auf allen Seiten.

Wenn man so viel investiert, auch an Herzblut, dann darf man angesichts einer solch unvorhersehbaren Krise auch mal enttäuscht sein

 

 

6 – Die Wende und der Neustart

Jetzt geht's rasant voran

2022. Der Schrecken der Pandemie lässt nach. Die Filmindustrie, insbesondere die Streaming-Dienste, entpuppen sich als Gewinner der globalen Krise. Jetzt muss alles ganz schnell gehen. Zum Glück liegt ein fertig entwickeltes, smartes Piece in der Schublade. ARRI stellt der Weltöffentlichkeit sein neues Digitalkamerasystem vor: ALEXA 35. Im Inneren des begehrten High-Tech-Geräts: der Supersockel von EMC. Die Nachfrage nach den Kameras mit herausragender Bildqualität ist groß.

Klar ist die Begeisterung groß. Aber ARRI hat auch keinen Moment lang gezweifelt, dass wir das am Ende hinkriegen würden

 

 

7 – Das letzte Kapitel der Erfolgsstory ist nicht das Ende

Der Supersockel macht Weltkarriere

Heute. Der von EMC entwickelte Kontaktsockel macht mit der ARRI ALEXA 35 Karriere. So ist er im Einsatz bei renommierten Spielfilm- und Serienprojekten, die derzeit in aller Welt entstehen. Die Resultate sind mehr und mehr auf großer Leinwand und den heimischen Bildschirmen zu sehen. Und hinter den Kulissen trug das EMC-Produkt immer seinen Teil zum Gelingen bei.

Das große Plus des Produkts ist, dass jetzt keine Platinen mehr weggeworfen werden müssen, wenn der Imagesensor defekt ist. Es wird ein- und ausgesteckt wie ein Akku! Es ist ein kleines Teil, das wir verkaufen. Aber es ist ein sehr wichtiges Teil

 

Es wird weiterhin in Serie produziert. Eine von vielen Erfolgsstorys, die das Idsteiner Unternehmen dank Erfahrung und Kompetenz geschrieben hat. Connections. Since. 1991.